Harald Krassnitzer im RND-Interview 25 Jahre als „Tatort“-Kommissar: „Die Rolle ist ein großer Glücksfall“
Harald Krassnitzer spielt seit 25 Jahren den Wiener „Tatort“-Kommissar Moritz Eisner. Im RND-Interview spricht er über die besondere Rolle, seine Kollegin Adele Neuhauser und darüber, warum Geld für ihn kein Kriterium ist.
Herr Krassnitzer, seit 25 Jahren spielen Sie den Wiener „Tatort“-Kommissar Moritz Eisner. Ein Vierteljahrhundert ist ein ganz schönes Pfund, oder?
Kann ich so nicht sagen, weil mir solche Größenordnungen gar nicht wichtig sind. Ich habe die Rolle damals ja nicht deshalb angenommen, um sie möglichst oft zu spielen und eine Art Meisterschaft zu gewinnen (lacht). Im Wesentlichen ging es darum, dass mir die Konstellation Spaß gemacht hat – und das tut sie bis heute. Ich glaube, es gelingt uns noch immer, gute Geschichten zu erzählen, und das ist nach wie vor der wichtigste Antrieb für mich.
Wundert es Sie gar nicht, dass es schon so lange geht?
Doch, in gewisser Weise wundert mich das schon. Aber für mich ist es immer noch so, als hätten wir gerade gestern angefangen, da ist noch viel Lebendigkeit drin. Deshalb tue ich mich mit der Zahl 25 auch so schwer, das löst keine Resonanz in mir aus, um es mal so zu sagen. Der eigentliche Antrieb ist immer der nächste Film, das nächste Projekt – und nie die Tatsache, dass wir schon gefühlt 180.000 „Tatorte“ gedreht haben (lacht).
Sind Sie stolz, dass Sie zu den dienstältesten Kommissaren der Krimireihe zählen?
Mit dem Stolz ist das so eine Sache, weil man ja nie weiß, ob das alles auch wirklich so gelungen ist, was man da gemacht hat. Ich bin jemand, der gerne mit einem Film hadert, auch wenn andere sagen, dass das gut und ein Erfolg war. Ich tue mich immer schwer mit der Einschätzung, dass etwas gut war, was ich gemacht habe. Also stolz bin ich nicht, dankbar aber schon. Dafür, dass ich damals die Möglichkeit bekommen habe, den Eisner zu spielen, und dafür, dass mir das immer noch Spaß macht. Die Rolle ist ein großer Glücksfall.
Sie waren in den 25 Jahren immer auch in anderen Rollen zu sehen – aus wirtschaftlichen Erwägungen?
Nein, in wirtschaftlichen Dimensionen habe ich nie gedacht. Ich habe die Rollen immer angenommen, weil sie mir Spaß gemacht haben. Ich bin schon sehr dankbar dafür, dass ich neben dem „Tatort“ immer auch andere Sachen machen durfte. Aber das Geld hat dabei nie eine Rolle gespielt, das kann ich wirklich sagen.